Eine frühzeitige Diagnose einer Demenzerkrankung ist ausgesprochen wichtig.

Reversible (umkehrbare) Demenzen können dann durch Behandlungen noch wesentlich gebessert werden. Eine Missachtung wäre hier auf Dauer fatal.

Von einer Primären Demenz spricht man dann, wenn die Demenz ihren Ursprung im Gehirn hat. Dort sterben Nervenzellen nach und nach ab, die Verbindungen zwischen den Zellen gehen dauerhaft verloren. Ärztinnen und Ärzte sprechen deshalb von neurodegenerativen Veränderungen. Primäre Demenzen wie z. B. der Alzheimer sind irreversibel (unumkehrbar), das heißt eine "Therapie" ist (noch) nicht möglich. Allerdings ermöglicht hier ein frühzeitiges Erkennen dem Betroffenen, sich mit der Krankheit und ihren Folgen auseinanderzusetzen, bevor sie die Fähigkeit dazu verlieren. 

Die medizinische Diagnose wird von der Hausärztin bzw. vom Hausarzt oder von der Fachärztin bzw. vom Facharzt für Neurologie und/oder Psychiatrie erstellt. Eine Befunderhebung von körperlichen und neurologischen Auffälligkeiten, Feststellung der Stimmung, des Verhaltens und der Persönlichkeit durch Befragung der Angehörigen (ihre Schilderungen können die Diagnosestellung erleichtern) der Patientinnen und Patienten ist notwendig, um die Demenz genauer zuzuordnen, die Ursache zu benennen und optimal behandeln zu können. Die Diagnose "Alzheimer-Demenz" ist nur im Ausschlussverfahren festzustellen. Wenn bei einer Demenz keine andere Ursache herausgefunden werden kann, wird eine "Demenz vom Alzheimer-Typ" diagnostiziert. Neben einer körperlichen Untersuchung sind Laborbefunde wie Blutwerte, evtl. Urin und EKG erforderlich, um beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen auszuschließen. Hinzu kommt eine Darstellung der Hirnstruktur durch bildgebende Diagnoseverfahren wie Computertomographie (CT), Kernspintomographie/Magnetresonanztomographie (MRT), um Hirninfarkte, andere Durchblutungsstörungen, Blutungen oder Geschwülste als mögliche Demenzursache zu erkennen, sowie eine Darstellung der Hirnfunktion mittels elektrischer Ableitungen der Hirnströme durch Elektroenzephalographie (EEG). Eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET), ist sehr aufwändig und meist auf Forschungszentren beschränkt.

Zu der neuropsychologischen Untersuchung gehört es, mögliche Probleme des Gedächtnisses, Sprache, Orientierung, Planungs- und Urteilsfähigkeit mithilfe von häufig dafür eingesetzten Untersuchungsmethoden, wie bspw. dem s. g. Mini-Mental-Status-Test (MMST), DemTect oder Uhrentest. Die Testsituation kann für die betroffene Person sehr beschämend sein, vor allem wenn ein Großteil der Fragen nicht beantwortet werden kann. Zur Erstellung der richtigen Diagnose ist aber eine Überprüfung der geistigen Fähigkeiten notwendig, damit der/dem Kranken optimal geholfen werden kann.

Es ist auch wichtig, dass Sie als Angehörige oder Angehöriger Informationen über ähnliche Erkrankungen innerhalb der Familie geben. Die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt ist auf Beobachtungen der Angehörigen angewiesen, denn die betroffene Person kann in der Regel ihre Situation nicht mehr richtig einschätzen. Dafür ist es sinnvoll, mit der Ärztin bzw. dem Arzt ein Gespräch unter vier Augen zu suchen.